Mittwoch, 22. März 2017

Die ZECKEN-Saison beginnt - Teil 4

Eine Woche lang informieren wir hier täglich über die Veröffentlichungen
von Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit zum Thema ZECKEN...



Nicht bei Katzen anwenden!
Foto: fotolia
Wenn ZECKENSCHUTZ für Katzen TÖDLICH endet!

Dieser Artikel widmet sich der leider immer wieder vorkommenden Vergiftung von Katzen –ausgelöst durch Geiz und/oder Unbelehrbarkeit. Doch wie hängt das zusammen?

Der Wirkstoff PERMETHRIN darf nur bei Hunden angewendet werden - nicht umsonst ist auf Packungen und meist auch auf jeder Ampulle das Symbol einer durchgestrichenen Katze abgebildet. Zusätzlich steht meist noch ein ‚Nicht bei Katzen anwenden‘ o.ä. fett darunter.

Im Gegensatz zu Hunden kann der Organismus von Katzen diesen Wirkstoff nämlich nicht bzw. nur unzureichend abbauen.

Daher kommt es bei Katzen schon durch kleinste Mengen schon nach wenigen Minuten (manchmal erst nach mehreren Stunden) zur Ausbildung diverser perakuter SYMPTOME.
Dazu zählen:
Speicheln, Erbrechen, Muskelzittern (besonders an den Ohren – siehe Video), Apathie, Desorientierung, Übererregbarkeit, unkoordinierter Gang, Krämpfe, Atemnot, Fieber oder Untertemperatur und letztendlich oft der Tod.

Eine gezielte THERAPIE in Form eines spezifischen Gegenmittels existiert leider nicht. Daher steht die Dekontamination (Abwaschen) und die Stabilisierung (meist unter Valium) des Patienten im Fokus.
Auch wenn eine spezielle Lipidtherapie möglich ist gibt es dazu (noch) nicht viele Therapieverläufe bzw. Erfahrungswerte.

Präparate, die Permethrin beinhalten sind einzig und allein zum Einsatz bei HUNDEN zugelassen und beabsichtigt. Dort wirken sie so wie gewünscht - sie schützen vor diversen Ektoparasiten (Zecken, Flöhe, Schmetterlingsmücken, Haarlinge, usw.)
Aber NICHT bei Katzen... Gegen die hilft es nämlich auch zuverlässig! [Sarkasmus Ende]

Wenn ich nun die wahrscheinliche Geiz-ist-geil-Mentalität ("Ach, die 3 Tropfe, die vom Hund übrig sind, werden wohl nicht schaden...") ausschließe, bleibt als Grund für das Auftreten solcher Intoxikationen nur Unbelehrbarkeit. Das Logo einer durchgestrichenen Katze sollte jeder geistig intakte Anwender doch verstehen, oder?
Warum meine Bissigkeit? Weil es Tierärzte generell zutiefst ärgert Patienten aus Situationen retten zu müssen und manchmal nicht zu können, die so einfach vermeidbar wären...

Passt bitte auf eure Lieblinge auf!


Quelle:

Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit
Tierarztpraxis für Hunde, Katzen, Heimtiere und Vögel
Olpener Straße 25
51766 Engelskirchen
http://www.tierarzt-jonigkeit.de
facebook: Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit

Vielen Dank an die Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit für die Genehmigung zur Veröffentlichung  !

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